Wenn eine Hyaluron-Behandlung nicht nach Wunsch verlaufen ist...
Hylase (Hyaluronidase) ist ein Enzym, das natürlicherweise im menschlichen Körper vorkommt und die Hyaluronsäure auflösen kann. Das ermöglicht die Korrektur von unerwünschten Ergebnissen, Knötchen oder Überkorrekturen mit Hyaluronsäure-Fillern.
Hyaluronidase löst alle Arten von Hyaluronsäure auf, die in der Behandlungszone vorkommen. Die Substanz macht keinen Unterschied zwischen körpereigenem Hyaluron und solchem, das von außen gespritzt worden ist. Um einen übermäßigen Abbau zu vermeiden, muss der Arzt sorgfältig darauf achten, dass nicht zu viel Hyaluronidase verabreicht wird.
Gesundheitsgefährdend ist eine übermäßige Gabe normalerweise nicht, zumal wenn die Menge gering bleibt. Der Körper gleicht dies erfahrungsgemäß bald wieder aus.
Die Hyaluronidase, die in dem gespritzten Medikament enthalten ist, ist deutlich höher dosiert als das körpereigene Enzym. Der Effekt setzt daher sehr bald ein.
Abhängig von der zu auflösenden Menge der Hyaluronsäure und der Dosierung der Hylase kann man unmittelbar bis innerhalb weniger Stunden eine Veränderung beobachten. Mit dem weitgehenden oder vollständigen Auflösen der Schwellungen oder Knötchen ist innerhalb von 24 Stunden zu rechnen.
Auch wenn ernsthafte Komplikationen bei Hyaluron-Unterspritzungen zum Glück selten sind, so können sie doch auch bei einer Behandlung durch einen erfahrenen und kompetenten Arzt vorkommen. Eine der schwerwiegendsten Komplikationen ist der Verschluss eines arteriellen Gefäßes, der bei Nichtbehandlung zur Zerstörung des Gewebes (Nekrose) führen kann.
In solchen Fällen ist die Anwendung von Hylase im Notfall obligatorisch. Jede Praxis, die Hyaluronsäure-Unterspritzungen durchführt, sollte dieses Medikament vorrätig haben, damit es schnellstmöglich verabreicht werden kann.
Hylase ist für besondere Fälle gedacht. Dazu gehören Komplikationen bei Fillerbehandlungen, Fehlbehandlungen, grobe Überspritzungen oder das Auftreten von Knötchen als Nebenwirkung einer Hyaluron-Unterspritzung. Es sollte jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass Gesichtsregionen beliebig im Wechselspiel zwischen Hyaluronsäure-Fillern und Hyaluronidase modelliert werden können.
In welchen Fällen kann Hylase nach einer Hyaluronsäure-Behandlung angewendet werden?
Je nach Befund wird eine angemessene Dosis gewählt. Die Hylase wird mit einer feinen Nadel mehrfach in die Behandlungsareale injiziert. Die Anzahl der benötigten Behandlungen variiert, abhängig vom Umfang der ursprünglichen Unterspritzung und der individuellen Reaktion des Körpers. Bei kleineren Korrekturen reicht zumeist eine Sitzung aus.
In den ersten zwei Wochen nach der Hyaluronidase-Gabe sollte keine neue Unterspritzung mit Hyaluronsäure erfolgen. Eine Hylase-Behandlung erfordert keine Ausfallzeit, und Sie sind normalerweise sofort wieder einsatzfähig.
Nach der Hyaluronidase-Injektion kann die Haut an den Einstichstellen vorübergehend gerötet sein. Dieser Effekt legt sich in der Regel schnell. Die Behandlungsregion kann für einige Stunden stärker geschwollen sein als zuvor. Sobald das Mittel seine Wirkung entfaltet, klingt die Schwellung nach und nach ab.
Es können Hämatome entstehen. Wird zu viel Hyaluronidase gespritzt, kann körpereigene Hyaluronsäure aufgelöst werden. Dies kann vorübergehend Dellen in der Haut verursachen. Der Körper reagiert darauf meist schnell mit der Neubildung natürlicher Hyaluronsäure, sodass bleibende Schäden normalerweise nicht zu erwarten sind.
Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen, insbesondere bei bekannter Wespen- oder Bienenstich-Allergie, sind möglich, aber selten.
*Die genannten Preise sind Richtwerte. Die individuelle Abrechnung einer Behandlung richtet sich nach der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ).